“In den Schatten” – unter diesem Schlagwort haben Naraka&Isa das zweite Oriosenspiel organisiert. Kurzer Hintergrundabriss: Das Volk der Oriosen wird seit langem von einer furchtbaren Hexe aus dem Norden unterdrückt. Die stiehlt Kinder, lässt Korn faul werden, macht Wein sauer und ist ganz und gar schrecklich. Sie hat als Helfer und Diener die orkisch angehauchten “Schnatterer”. Die Thronanwärterin des Volkes der Oriosen ist im Exil (Die eigentliche Oriosenspielergruppe), und die Wenigen, die Widerstand leisten, haben sich am ersten Oriosenspiel getroffen um nach mehr als hundert Jahren ihr Land zurückzuerobern. Im zweiten Spiel ging es um ein altes Artefakt, welches gegen Kytrins Macht eingesetzt werden könne. Gerüchteweise in einem Grab versteckt.
Location war die Storchenegg oberhalb Stegs im Tösstal. Mir selber gefällt vor allem das sehr rustikale Haus und die grössere Wiese, rund zehn Gehminuten vom Haus entfernt. Auch ein Bach und einige Zuflüsse – teils mit Wasserfall – sind gut erreichbar, so dass ich mir mehrfach sagen musste dass ich gerne im Sommer einmal dort oben spielen würde. Vor allem, damit ich baden gehen kann. Spielerschaft war natürlich die SC-Spielergruppe der Oriosen, durchmischt mit einigen Festrollen-NSCs und den Verbündeten der Oriosen, der Spielergruppe “Amaroquianer” und eine einzelne Okranellin. Da das Haus selber einen Handelsposten, besetzt von den erwähnten Schnatterern darstellte, kommt eine NSC-Schnatterergruppe als Unterdrücker dazu. Für den Plot noch “auswärtige” Truppe Schnatterer, welche auf der Suche nach dem Artefakt ist. Natürlich im Auftrag Kytrins. Zwei, dreimal haben die Schnatterer leichte Differenzen ausgespielt, ansonsten haben sich die einen im Haus und die anderen im Gelände herumgetrieben. Plot bestand vor allem aus der Aufgabe, dass Artefakt zu finden. Ebenfalls von der Spielleitung initiiert war ein brutales Unterdrückungsspiel der Schnatterer-NSCs gegenüber den menschlichen Spielern. Das reichte von Volkszählung bis zu Brückenbau, ich selber empfand es aber als weniger hart als das Gefängnisspiel “Swiss Guantanamo” vor ein paar Jahren. Ich selber bin – mit meiner alten Orkausrüstung – als Schnatterer der auswärtigen, artefaktsuchenden Truppe dabei. Nachdem wir am Freitag per Zufall im Wald das besagte Grab gefunden haben, brachten wir – absichtlich – das falsche Artefakt in den Handelsposten. (Die Grabkugel, eine Art oriosischer Grabstein). Tja, gab ärgerliche Schnatterer, aber wir wussten ja dass es wesentlich cooler wäre, wenn die Spieler das Artefakt finden. Trotzdem haben die suchenden Schnatterer am Samstag mehrere Alternativideen ausgebrütet, um Spiel um das Artefakt zu erschaffen. Nicht notwendig, wie sich herausstellte. Nicht nur der blaue Artefaktstein, auch ein altes Schwert haben sich die Oriosen unter den Nagel gerissen und an der Besatzungsmacht vorbei ausserhalb des Landes geschafft. Super, wie gehofft. Nicht einmal der ehemalige Besitzer des Schwertes, ein eher unfreundlicher Geist konnte ihnen den Erfolg streitig machen.
Unterdrückung hat ganz gut funktioniert. Es ist brisant, wenn man eine Gruppe Leute permanent unter Druck setzt – und sei es nur gespielt. Ich weiss, dass man auch als fieser Unterdrücker damit seine Probleme haben kann, mir ging es ja so. Deshalb sind Pausen ganz wichtig, auch eine gewisse Toleranz war in Ordnung: Ich weiss ja Out-Time, dass die SCs etwas ausbrüten, und ich weiss das es so erwünscht ist. Also kann ich bewusst auch mal wegsehen. Dagegen konnten – und haben – Spieler sich auch gemeldet, als sie ‘mit nicht mehr klarkamen. Um die haben wir Schnatterer dann einfach einen Bogen gemacht. Wie ich glaube, ist die Situation im besetzten Land aber trotzdem gut gesehen und dargestellt worden – gerade die “Steine-Klopfen“-Aktion hat mich da sehr gut gedünkt – leicht errinernd an die Daltons aus Lucky-Luke, eine sinnlose und anstrengende Tätigkeit.
Nebenbei noch – Essen war sehr einfach, aber ich bin Maya, der Küchencheffin sehr dankbar dass sie sich dessen angenommen hat. Heisses Wasser war da, Getränke standen bereit. Das gehört zur Organisation, und an der kann ich auch nichts herumkritteln. Lief eigentlich gut, gerüchteweise musste jemand auf den Shuttle warten. Aber wenn das alles ist, was ich ankreiden kann, dann ist wohl sonst nichts aufgefallen. Wobei: Einige wären wohl froh gewesen, dass sie gewusst hätten, dass im Haus keine Dusche ist. Aber für das Abschminken bekamen wir trotzdem schnell warmes Wasser. Und wenn ich schon dabei bin – der Abgang (Oriosische Flucht) gefiel mir irgendwie nicht, aber das ist reines Bauchgefühl, also unerheblich.
Fazit: Gelungenes zweites Kapitel, ich habe gut und viel Spass gehabt. IT durch mein Grüppchen, OT auch durch einige nette und lange Gespräche. Leider werde ich beim dritten Kapitel fehlen, aber ich darf auch mal ein Spiel nicht besuchen. Bilder hat es im larpkalender.ch verlinkt, Spielberichte und derlei im Oriosenforum.