Spielbericht: Cendarataverne 1

Beschrieb aus dem larpkalender.ch:
Der Blaue Troll.
Die Taverne zum Blauen Troll im Schattenbachtal, dem Stammesland des Sinfath-Ordens, wird schon seit jeher von der Familie Ley bewirtet.
Ihr Ruf ist hervorragend und die Gäste zahlreich. Orgulus Ley ist zur Zeit der Inhaber der Taverne und er sorgt dafür, dass keine Kehle trocken bleibt und niemand hungern muss… natürlich nur solange die Bezahlung stimmt. Gelegentlich kommt es vor, dass der sanfte Riese Orgulus nicht mehr ganz so sanft ist zu eben genau solchen Gaunern die versuchen ihn übers Ohr zu hauen.
Die Taverne ist in ganz Cendara bekannt und nebst den übrigen Gästen, finden sich gelegentlich auch hohe Persönlichkeiten aus Cendara ein, um einfach mal den Abend zu geniessen oder um die Gesellschaft des Volkes zu suchen.
Ebenso werden gelegentlich auch Gespräche im separaten Kellerraum geführt. Für diesen Zweck hat Orgulus immer den Kamin eingeheizt und die Kerzen bereitgestellt.
Könnte es sein, dass dieser Abend wieder einige interessante Persönlichkeiten in die Taverne lockt?

DerBote (Seite 1)
DerBote (Seite 1)

Idee dahinter ist/sei grösstenteils einen IT-Stammtisch zu erschaffen, an dem man sich in und über Cendara austauschen kann. Auffälligstes Zeichen in diese Richtung war ein vor Ort verkauftes Exemplar des “Boten”. Location: Das Naturfreundehaus Dürrenäsch. Mehrere Kellerräume, eine grosse – unbenutze – Feuerstelle draussen und eine annehmbare Optik. Leider auch ein Ausblick über Dürrenäsch. Für eine Taverne die grösstenteils im Dunkeln stattfand aber eine sehr gute Wahl. Der Massenschlag mit achtzehn Betten war mir zu eng. Da gibt es einfach zuwenig Stauraum für Gepäck und da gibt es einfach zu wenig breite Schlafstellen. Spielerschaft war typisch cendarisch: Zwischen hart historisierend und detailreich bis zu gekauftem schwarzen Leder. Von Ljubis ersten selbergenähten Schuhen bis zu wintertauglich geschnürrten (unauffälligen) OT-Stiefeln. Besonders hübsch fand ich ein Grüppchen keltisch-antiker Charaktere, der grösste Teil der Spieler war aber durchschnittlich ausgerüstet. Ablauf war, für eine Taverne nicht überraschend, simpel: Anreise, etwas konsumieren, etwas mit Leuten plaudern und schlafen gehen. Ah, Halt! Da war Plot. Es kamen zwei Knechte/Soldaten aus Dragonien vorbei, gerüstet und bewaffnet und mit einem Gefangenen. Der arme Kerl lief barfuss durch den Schnee, nur ein Hemdchen und einen Strick um den Hals. Auf Nachfragen bei Leuten die aus Cendara sind, hiess es das sei durchaus normal – schliesslich liege Dragonien gleich nordöstlich vom Schattenbachtal. Später kamen zwei “Ritter des zerbrochenen Schwertes” vorbei, einer in Cendara ansässigen Chaos-Bruderschaft. Diese hatten schon mehrfach Auftritte an Cendara-Cons. Sämtlicher Kontakt mit ebendiesen war allerdings auf einige wenige Spieler beschränkt. Ich hatte den Eindruck dass viele andere Charaktere keine Ahnung von Quaron/Chaos hatten. Und sich, ganz im cendara-multikulturellen Kontext, auch nicht besonders darum scherten. Das sie deswegen nur Zuschauer sind, ist klar – trotzdem könnte man an solcher Stelle auf halbgare OT-Witzeleien im Hintergrund verzichten. Nach allem was ich sah lief die Szene um die Chaosritter aber vor allem zwischen den Charakteren Oranus, Victor Andarion und ihnen selber ab – auch mit dabeistehen und mithören kam ich nicht mit rein. Ich habe dann auch einfach die Befehle, die mir der Mann in rotschwarz zubrüllte, ignoriert. Auch die Versuche, seine Verletzung von Haelga zu behandeln lassen, misslangen. Ich vermute, ich habe mich einfach zuwenig reingehängt. Viel mehr lief auch nicht, allenfalls etwas, was ich nicht mitbekam. Fazit Plot: Eher flau, es gab was, schien aber auf bestimmte Leute zu passen.

DerBote (Seite 2)
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DerBote (Seite 3)
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Zu einem erfreulichen Teil: Essen! Bekanntermassen kann gutes Essen ein Spiel vor dem Totalverriss retten und eine zu späte, oder zu wässrige Suppe alles endgültig vermiesen. Es gab zwei Suppen zur Auswahl, beide vegetarisch zubereitet und auf Wunsch mit Würstchen verfügbar. Knabberkram stand auch herum. Für den Preis absolut in Ordnung, mehr als ich erwartet habe. (15 SFr ohne Übernachtung) Kommen wir zu einem nicht ganz so prallen Punkt, dem Trinken. Wenn man keinen (Honig-) Wein trank, war man benachteiligt. Eine Sorte Bier und dann auch noch ein einfaches “Lager Hell” aus der Büchse abgefüllt? Auch der Tee, auf den ich zwischendrinnen umstieg, war – gewöhnungsbedürftig. Hat mich so leicht an den in Klassen- und Sommerlagern ausgeschenkten Hagenbutte errinert, den, den man lieber gegen ein Glas Wasser tauschte. Frühstück hingegen war wieder toll. Ich habe zwar schwarzen Tee vermisst, finde aber das Kaffee wohl mehr Leuten schmeckt und deshalb wichtiger ist. Rührei, Brot, Sachen für drauf. Was will man mehr? Leberl mit Zwiebel will ja auch nicht jeder…

Fazit & Konstruktives

Pluspunkte:
– Bediente Taverne, Schankknechte/mägde die leere Becher am Tisch holen und durch volle ersetzen.
– Günstiges Essen, gutes Essen. Günstiges Spiel sowieso
– Das Haus. Passend, rustikal
– Zeitungsverkauf. Verkaufen ist cooler

Minuspunkte (Und Verbesserungsvorschläge):
– Ohne entsprechende Aufhänger/Elemente fallen viele Leute OT.
– Die Ritter des zerbrochenen Schwertes. Zu unbekannt? (Evt mit mehr Vorwissen, evt. wäre das mit mehr verfügbarem Cendarawissen online besser)
– Freundschaftlicher Wirt. “Wir sehen nachher mit dem Preis”. Das hat was von “alles-sind-wir-freunde”, dem Tod jedes Cons. Ich will einen Preis, ich will feilschen oder nicht. Aber kein “Je nachdem was ihr esst kosten euch die Betten weniger…”
– Getränkeauswahl
– Nutzung der Tavernenräume

Zu den beiden letzen Punkten kann ich Ideen bieten: Getränkeauswahl lässt sich simpel ändern. Entweder man besorgt sich gemischte Harrassen im Getränkemarkt. Drei Kästen Helles, einer Amber, einer Schwarzbier. Wenn es kein Schwarzbier mehr hat – dann hat es keines mehr. Aber die Auswahl freut. Oder man sucht eine Kleinbrauerei in der Gegend, spontan habe ich “LUBB” und Erusbacher gefunden. Meine Riedhburgerfahrung sagt mir, dass man dort allenfalls sogar Zapfanlagen geliehen bekommt. Wenn natürlich die Mehrheit der Anwesenden kein Bier trinkt, dann spielt das keine Rolle. Ich empfehle auch spontan, nebst dem Tee vielleicht auch einen 5-Liter-Ballon Süssmost zu haben. Vielleicht wäre es auch nett, wenn man sich Drucketiketten macht, um es auf Metflaschen zu klatschen?

Nutzung der Räume: Die Grundidee ist gut, dass man ein “Separée” im Keller hat. (Was ich da am Sonntag geputzt habe, ist aber weniger hübsch). Aber man könnte es gezielter Nutzen. Vorschlag: Ab 19 Uhr einen Pokertisch. Jeder kann mitmachen. Und ab 22 Uhr eine teure Runde – Einstiegsgeld sind ~40 Silbermünzen. Sieben Plätze. Vier davon werden im Vorfeld (Durchaus auch OT) an Spieler vergeben, wird angefragt, undsoweiter. Drei sind frei. Dann steht es den Spielern frei, sich zusammenzuschliessen um eine weitere Person gemeinsam in diese Runde zu finanzieren, frei nach dem Film von Guy Ritchie. In den Vorraum könnte man zwei Tikonier und einen Haufen Teppiche legen, dazu eine Wasserpfeife und ein halbes Kilo Datteln.

Das alles aber eher so spontan. Wenn sich das wiederholt, diese Taverne, dann kann ich mir vorstellen, dahinzufahren. Hängt aber vor allem davon ab, ob ich bis zur Anmeldemöglichkeit am entsprechenden Datum nichts Anderes vorhabe.

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