Nach anderthalb Jahren habe ich für mein neues Sax endlich ne Scheide gebaut. In der Höhe verstellbar, durch die Knochenschnallen oben. Das Sax hat einen Holzgriff und ist von den Gebrüdern Goldhammer.
Privates Sammelsurium
Nach anderthalb Jahren habe ich für mein neues Sax endlich ne Scheide gebaut. In der Höhe verstellbar, durch die Knochenschnallen oben. Das Sax hat einen Holzgriff und ist von den Gebrüdern Goldhammer.
Anlässlich des Drachenfestes kam eine Gürteltasche zu mir. Für das Landsknechtslager gelten etwas andere Regeln als für die Drachenlager, ähnlich den Themenlagern auf dem Epic Empires. Daher liegt auf Optik etwas mehr Augenmerk und aus diesem Grund habe ich ganz unspektakulär den ebay-Kauf einer Bekannten namens “Nierentasche” zu einer Nierentasche umgebaut.
Das Material zuerst: Das Leder ist, so vermute ich, chromgegerbt und mit Sicherheit Spaltleder. Anhanden der Schnittkanten könnte es ein Versuch einer Rotfärbung sein. Mit Sicherheit ist es schwarz. Vernäht war es mit schwarzem Nylonfaden, und die Schnalle und das geflochtene Riemchen waren mit schwarzem Leinenzwirn (“Sternlifaden”) angenäht.
Was mir nicht gefällt:
Der Plan ist also, die Tasche breiter als hoch zu machen und die Aufhängung zu verkleinern, dazu den Verschluss optisch den Nierentaschen den 15. Jahrhunderts anzupassen. Dazu wird erst einmal “Material beschafft”:
Reicht nicht, aber ich habe ja noch mehr zur Verfügung und drehe die Tasche auf links und zeichne an, was ich abschneiden will. Damit soll die Tasche breiter als hoch werden, die Löcher des alten Verschlusses werden entfernt und ich gewinne noch mehr “wertvolles” Material. Dann einmal durchatmen, anschliessend abschneiden:
Dann wird erstmal die Tasche neu vernäht, nach dem Vorstechen der Löcher mit einer Ahle gehe ich fix mit dem Ledernäher drüber. Der Lochabstand, 7-9mm, ist freihändig ohne abzumessen gewählt.
Dann wird die Klappe, die die sichtbare Front der Tasche bildet, optisch etwas angepasst. Ich schneide eine Spitze vorne raus, damit die Tasche gefüllt etwas mehr in Richtung “Nierentasche” geht.
Nun brauche ich neue Riemen. Zwei, um als Laschen etwas kürzer zu fungieren, einen langen schmalen um die ganze Tasche herum, welcher den Verschluss bilden soll. Erstmal aus dem unten abgeschnittenen Resten zwei neue Aufhängelaschen gemacht, die mir zwar etwas zu kurz und schmal sind, aber ich will das Material nehmen, das vorhanden ist. Aus den ehemaligen Aufhängelaschen, die ich schmaler geschnitten habe, wird durch Annähen der Schnalle ein Verschluss geplant.
Die beiden neuen Aufhängelaschen werden angenäht.
Nach dem Annähen der alten Schnalle…
… wird der Riemen an die Tasche genäht…
… und dann, da er in der Länge nicht ausreichte, zusammengesetzt.
Naja, wer es genau ansieht, bemerkt dass ich einen Denkfehler gemacht habe. Ich musste etwas wieder aufmachen und neu nähen. Ich verrate aber nicht genau, was. Aber egal, ich bin gespannt, wer es bemerkt.
Zum Schluss für das Foto habe ich etwas Polster reingesteckt. Der geflochtene Riemen ist im Laufe der Arbeit verschwunden, “schade”, aber mit dem Endergebnis bin ich zufrieden.
Fazit: Rund eine Stunde Arbeit. Das Leder ist angenehm zum anfassen, schnell genäht und geschmeidig. Man kann auch mit wenig Aufwand etwas aus einem “interessanten” Kauf von ebay machen, aber man braucht etwas Übung dafür. Das Ziel, die Optik einer Nierentasche zu erreichen, wurde auf jeden Fall erreicht.