Kurz und knapp den Stoff raus, Muster drauf, zuschneiden, zusammennähen.
Rushose II – Schnittmuster und Nähhinweise
Vor fast zwei Jahren habe ich eine Rushose genäht, die seither für meine Wikingercharaktere und den Wolkowen gute Dienste leistet. Vorletzte Woche habe ich ein Stück feine graue Wolle (150cm x 180cm) aus meinem Schrank genommen mit der festen Idee eine neue solche Hose zu nähen. Schliesslich – so meinte ich mich zu entsinnen – kann ich einfach ein Schnittmuster zücken und “dasselbe in grau” durchführen. Tja, das ging schief. Denn meine ursprüngliche Schnittzeichnung war für nichts gut – einfach nicht mehr gleich umsetzbar. Deshalb habe ich hier eine neue Schnittzeichnung und diesmal auch ein Schnittmuster. Diese Hose passt mir wunderbar. Zuerst das Schnittmuster:
Teile:
- Bund: Ein Band, 104cm x 8cm
- Gurtschlaufe: 6 Stück, ~5cm x 8cm
- Einsatz: Ein gleichschenkliges Trapez, Grundlinie 17cm, nach oben auf 13cm verjüngt, bei einer Höhe von 12cm
- Einsatz: Ein gleichschenkliges Trapez, Grundlinie 9cm, nach oben auf 4cm verjüngt, bei einer Höhe von 59cm. Das Ding ist hier auf dem Kopf gezeichnet, weil die beiden Trapeze so zusammengenäht werden.
- Wadenröhre: Zwei Stück, Rechteck von 33cm x 42cm.
- Bein: Zwei Stück – hier fehlt die Breite, die bei mir ~ 140cm war: Schliesslich soll es eine weite, pludernde Hose werden. Entsprechend wäre die Breite am Bund oben, ~140cm – 21.5cm und unten die vollen 140cm.
Nähen / Erklärungen:
- Grün: Beide grünen Kanten ergeben zusammen in der Länge die blaue Kante
- Rot: Beide Kanten müssen gleichlang sein. Ergibt sich durch das Messen vom Bauchnabel zum Steissbein.
- Schwarz: Alle Kanten gemeinsam ergeben den Bauchumfang. Achtung, es sind insgesamt drei Kanten und die längste beim Beinteil zählt zweimal.
- Violett: Alle drei Kanten sind gleichlang – sowohl der schmale Teil am Hosenbein als auch die beiden Stücke am mittleren Teil.
Reihenfolge: Der lange/schmale Einsatz wird bei beiden Hosenbeinen in die rote Kurve eingenäht. Danach wird der kurze/breite Einsatz angesetzt: Die beiden Ecken an denen Grün&Violett aneinanderstossen, werden aneinander genäht. Zum Schluss wird die grüne (jetzt verlängerte) Linie an die blaue genäht. Damit ist der komplexe Teil durch. Oben werden die Hosenbeine an den Bund angefaltet und unten die Hosenbeine an die Wadenröhren. Wie die Hose sich aufbaut, zeigt der Vidforli-Blog ganz gut mit einem Papiermuster. Alle Nahtzugaben sind, damit sich allfällige Belastung schön verteilt und damit der Faltenwurf sich schön entwickeln kann, auf der Innenseite flachgenäht.
Fertig sieht es dann so aus:
Und, weil ich so stolz bin: Aus einem Stück, das 150×180 hatte, sind das die einzigen Reste, die noch über sind: