Beschrieb aus dem larpkalender.ch:
Egal ob du Mörder, Dieb oder Schmuggler warst, ob du illegale Experimente durchgeführt oder einfach nur die falsche Person schräg angeschaut hast. Aus irgendeinem Grund bist du im Gefängnis gelandet.
Jedoch nicht für lange: Die Gefängnisse sind hoffnungslos überfüllt und um Platz zu schaffen, werden du sowie einige deiner Mitgefangenen kurzerhand aus der Stadt verbannt.
Mit nur wenig Vorräten, Munition und Waffen gibt es für euch nahezu keine Überlebenschance… ausser ihr versucht euer Glück in der Freistadt New Hope!
Ich hatte zu der Zeit im echten Leben soviel zu tun, dass ich nur einen Kurzbesuch am Samstag gemacht habe und als Handwerker “Kessler” in der New Hoper Schmiede mitgearbeitet habe. Daher auch nur ein paar kurze Gedanken und Rückblicke zum Spiel. Ablauf war, soweit mir bekannt, angedacht als Endzeit-Handelsstützpunkt, grossmaulig “Stadt” genannt, die als Zufluchtsort für eine ganze Menge Flüchtlinge dient. Eingebettet zwischen Megaspiez und Neojura, die beiden grossen Siedlungspunkte im Gebiet der ehemaligen Schweiz. Die Integration der Flüchtlinge und das Schrottsammlerleben, das Strahlenmedizinschlucken und das Handeln-um-Müll waren aus meiner Sicht die Hauptaktivitäten. Ich weiss allerdings von einem überspannenderen Plotstrang mit einigen gebrieften Charakteren. Die Location war die alte Bunkeranlage in Gurmels, in der schon Schwert und Feder, der Düdinger Rollenspielverein seine Darignal-Spiele teilweise veranstaltet hat. Ich errinere mich daran, als Kasta-at, Ork, Dunkelelfen aus Bunkern gescheucht zu haben. Die Unterkunft des New Hope war dementsprechend in diesen Bunkern, was ein cooles Feeling gewesen sein muss – für jene, die übernachtet haben.
Meine Gang! Wir betreiben eine Schmiede in der Stadt und bauen aus allem, was Russen aus dem Wald ziehen, Sachen. Wir besetzten die Nische, zu der Schrotter gehen, wenn sie etwas gefunden haben. Viel Werkzeug und viel Know-How und ne Spielerin und drei Spieler, die gerne Basteln. Das hat Spass gemacht.
Was ich mir erhoffe, ist ein zweites Spiel in dem Setting, bei dem der Mangel ernster genommen wird. Es war eher ein bisschen abgerissenes Camping, was viele Spieler betrieben. Der elende Drang nach Gold (Wasser, Dosenfutter, Metall, Munition ….Öl) war kaum spürbar. Ich habe mir Endzeit vorgestellt, dass man aus dem was noch da ist Sachen für die Erleichterung des eigenen Lebens bastelt. So ein bisschen, wie dass das Buch Die Welt ohne uns zeigt. Einen Schuss Waterworld mit einer Tomatenpflanze. Einmal A Boy And His Dog im Abspann, mit einem hübschen gemusterten Baumwollstoffverband. Einmal Känguruhmutanten, welche Wasser suchen… oder auch nicht, es würde mir reichen, wenn sonstwas nötig wäre. Einmal den Cargokult um “St. John”, wie wir ihn mit “Philips” dezent betrieben haben.
Es sei jedem dahingestellt, zu sehen wieviel Mangel an was er haben will. Aber ein Mangel daran sollte nicht herrschen.
Ich empfehle heute einige Vorlagen, die sich mit dem Thema “Mangel” beschäftigen.
- Tankgirl, ein Film basierend auf einer Comicvorlage
- Waterworld, in dem nicht nur der Cargokult um St.John, sondern auch Mangel an Erde sichtbar wird
- Die Welt ohne uns, das schon erwähnte Sachbuch. Stöbern reicht, macht aber Spass.
- Der Pelbarzyklus, eine ältere Literaturreihe über eine Welt, die komplett in Stammesgesellschaften zurückgefallen ist. Leider sehr amerikalastig. (Nur als bestimmt bald verfallender Amazon-Link)
- The 100, eine Teenie-Serie. Guckt euch die Grounders an. So sieht man aus, wenn man zusammenkratzen muss, was übrigblieb. Und so lebt man, wenn man die Technologie verloren hat: Jäger und Sammler.
Naja, sehr unstrukturiert heute, aber das New Hope war schön. Es hat mir im Rahmen meiner Gang gefallen und ich finde das Verhalten der Orga ziemlich gut. Gerade der Fragebogen am Schluss, der vorbereitet wirkte und der Entschluss, von dem ich hörte (“Endschlacht war nicht mehr plausibel, die fiel deshalb aus.”) machen da rechte Pluspunkte.
Bald wieder?