Jahresrückblick

…wird zwar eigentlich eine Schnapsmelange aus einer schaffhauser Küche genannt, aber ich werde das Mal zweckentfremden.

Mein Larpjahr hat mit “Schatzjagd im Düsterwald” angefangen, und mit “Traumweber 3” aufgehört. Dazwischen waren acht Spiele in der Schweiz und vier in Deutschland, insgesamt 14 Stück. Wobei zwei davon die Grosscons Drachenfest und Conquest of Mythodea waren. Eigene Spiele habe ich keine organisiert, Riedhburg hat pausiert. In gut der Hälfte war ich als NSC auf der Teilnahmeliste, darunter einmal als Räuberhauptmann “Josef Strauss d. Ä.” und zweimal mit dem Wolfswesen-Kostüm “Rruad”. Einmal generischer NSC und sonst in Festrollen.

Was hat mir gefallen? Sicherlich die bodenständigen Spiele in Düsterwald und im Kantenland (Unter Ahlfelds Fahne). Nicht überwältigend hängengeblieben sind die Taverne im Sichelwald, das Heldenfest in Siebenstadt und die Kaiserwahl in Cendara, auch wenn ich von keinem als “Reinfall” oder sonstwie abschätzig schwatzen würde. Sie haben alle Spass gemacht, und die ganz tollen Spiele erkenne ich daran, dass ich am Sonntag “eigentlich noch bleiben will”. Dieses Jahr ist mir das am “Weisse Taube” und am “Ahlfeld” passiert. Und toll in Errinerung habe ich auch das mit Sprengfallen verminte Zimmer auf der Rigi – Doppelmond 3 mit seinen selbstmörderischen NSC.

Am “Nebellegenden 12” habe ich eine beängstigende Vorliebe für falsche Bärte entdeckt, und diese sofort in den Fotogeschichten von Riedhburg (als Vorbereitung zum Riedhburg 19) eingebaut. Dort war zudem eine gute Grundstimmung, und ich musste schnellstens lernen, wie man einen doofen Dialekt richtig anwenden. In der Jahresmitte habe ich zusammen mit Seegras als Möchtegern – Franzosen halbwegs schlechtes Französisch gesprochen – auch das war eine interessante Sache. Zu einen sehr anspruchsvoll durch die Mischung aus Schweizerdeutsch und Französisch, zum anderen durch unsere Aufgabe im Spiel als “Spiel” der Landsknechte. Wir haben ja nie geübt, sondern sind einfach mit Trommel und Flöte losgezogen. In der zweiten Ferienwoche, am Conquest of Mythodea dann sind wir als P&A Handelscompagnie aufgetreten, und haben Soleks und Teilhaberscheine verkauft. Erstaunlicherweise hat gerade das mit den Teilhaberscheinen gut geklappt.

Ich bin der Meinung, dass die grösste aktive Kampagne in der Schweiz, das Kaiserreich Cendara einen grossen Vorwärtsschritt im 2010 gemacht hat. Das Reich wirkt – auch durch die NSCs, welche als Fürsten an der Kaiserwahl anwesend waren – kaum mehr wie ein lockerer Zusammenschluss einiger Organisatoren, sondern je länger je mehr wie eine farbige Spielwelt, ein Tummelplatz dutzender Kulturen und als Fantasy-Feudal-Reich.

Für das jetzige Jahr, 2011, sind auf meinem Kalender bereits vier Spiele notiert. Dazu will ich nach St. Ursanne zum “Marché Medieval”, einfach weil das Städtchen soooo hübsch ist. Was wünsche ich mir sonst noch? Wie immer, homogenisierte Spiele mit engem Bezug. Ein weiteres Traumweber, und ein gelungenes Riedhburgspiel im Mai. Und ein paar Tausend Franken, möglichst bereits in Wolle, Seide und Brokat. Ich nehm’s aber auch bar.