Beschrieb aus dem larpkalender.ch: Das Jahre 5 der Herrschaft des Freiherren Athorian steht bevor und dies soll gefeiert werden. Die Gunnarswacht lädt alle Bekannten und Freunde ein, dies im Rahmen eines grossen Festes zu feiern. Doch auch neue Gesichter finden Jahr für Jahr den Weg auf die Insel der Gunnarswacht und auch jenen wird die Gastfreundschaft nicht verwehrt.
Es erwartet alle Gäste Brot und Spiele, sowie die Möglichkeit mit der Gunnarswacht diplomatisch in Kontakt zu treten.
Ausserdem konnte die Insel auch im 4. Jahre der Herrschaft Athorians nach wie vor nicht vollständig befriedet werden. Die Nordstämme zeigen sich kriegslustig und aufmüpfig, die Mine ist ausser Betrieb. Ein Jeder der bei der Bekämpfung dieser Probleme hilft, kann mit einer entsprechenden Entlohnung rechnen.
Das Spiel dauerte vom Freitag bis zum Sonntag. Angekündet war, dass auch am Sonntagmorgen noch gespielt werden soll, aber als ich sonntagmorgens aufgestanden bin, war mehr als ein Drittel der Leute bereits am Abbauen. Bis auf dieses Detail war der Ablauf wie angekündet: Kein festes Programm, sondern immer wieder kleinere Szenen, bei denen es um “Athorian auf der Insel” ging: Besetzte Minen, gezeugte Kinder, verschiedene kleinere Arbeiten, Mahlzeiten. Am Samstagabend wurde – mindestens durch die Västerösi – ein Fest gefeiert. Location: Das Spiel fand nahe der Ruine Gilgenberg in Zullwil statt – die Orga hatte eine Weide für das Wochenende reserviert. Obschon es mit den Ibachfällen eine lokale Touristenattraktion gab, sahen wir kaum Wanderer/Spaziergänger. Wobei das mag auch am Regen gelegen haben. Wir kamen in eigenen Zelten unter, in Corona-Zeiten eine sinnvolle Sache. Als sanitäre Anlage dienten zwei Dixies am Wegrand, als zentraler Ort diente ein Sonnensegel, unter dem Tische und Bänke für die rund vierzig Spieler bereitstanden. Der Plot war aus meiner Sicht sehr präzise angekündigt: “Von der Orga werden zu verschiedenen Zeiten Plots zur Verfügung gestellt werden, ob der einzelne Spieler darauf eingeht oder nicht ist jedem Charakter individuell überlassen. Ihr könnt bei uns Ploten, an Wettkämpfen teilnehmen oder auch einfach nur feiern und die Seele baummeln lassen.” Genau das ist passiert, gesteuert über Orga-intendierte NSC oder die Spielerschaft mit einem Schwarzen Brett. Alle konnten an diesem Brett Aushänge anbringen, die vom klassisch-klischierten Holzssammeln über Dokumente übersetzen über Bogenschiessturnier zu einer Liebesgeschichte gingen. Parallel dazu hat ein neun Monate zuvor stattgefundenes Techtelmechtel den Fürsten beunruhigt, die Zwergenmine hat Goblins gezüchtet (die sich nicht als Abgabe eignen) und vermutlich noch ein ganzer Stapel mehr, den ich nicht mitbekam. Man konnte an den meisten Sachen partizipieren, manchmal mehr, manchmal weniger – wo ich beteiligt war, hat es mir Spass gemacht.
Die Spielerschaft war die Gruppe (Verein?) Gunnarswacht mit Erweiterungen. Soweit ich sah, waren mindestens zwei grössere externe Gruppen da, von denen wir aus Västerö eine waren. Spannenderweise hatten wir mit der anderen grösseren Gruppe weniger Kontakt, dafür umso mehr mit der Gunnarswacht.
Die Kommunikation mit der Orga lief für Västerö teilweise über mich. Auf Fragen bekam ich Antworten und gerade bei der Zeltplanung war der Eindruck da, dass man sich um das Wohl der Spielerschaft sorgt. Die Info-Mails waren ausführlich genug, Anreise, Ablauf, einige Eckdaten, alles war vorhanden. Der Eindruck zog sich weiter: Essen, Schlafplätze, Klopapier, Desinfektionsmittel, Sitzplätze – ich habe nichts vermisst, organisatorisch lief alles rund.
Fazit: Gelungenes Spiel, ich würde wieder hingehen, besonders weil auf mich die Mitspieler offen wirkten und es nett war, wieder einmal “nahe, aber nicht in” Cendara zu spielen.
Hat mir gefallen:
- Die Haltung der Leute auf Platz zum Regen: “Who cares?”
- Das Schwarze Brett und die damit verknüpften Plotstränge
- Zeltcon an einem mir noch unbekannten Ort
Hat mir nicht gefallen:
- Der Fokus einiger Anwesender auf Platz zum Alkohol, inbesondere in Verbindung mit “Larp”.
- Es war ein Fest ausgeschrieben – aber es hatte den Touch einer Hofhaltung. Wie feiert man denn? Wie feiert der Fürst Athorian (mit seinem Hof und seinen Gästen)?